Übersicht
Willkommen auf dieser Seite, auf der Sie einen Einblick in mein künstlerisches Schaffen bekommen können. Um Ihnen den Besuch zu erleichtern, können Sie aus verschiedenen Rubriken wählen. Viel Spaß beim Stöbern!
Derzeit ist keine Ausstellung geplant. Ich arbeite selbstverständlich weiter an neuen Projekten und werde es hier ankündigen, sobald wieder etwas öffentlich zu besichtigen ist.
Philosophie
Falls Sie der Meinung sind, dass Bilder unabhängig von Konzepten rein visuell für sich sprechen sollten, können Sie gleich zur Galerie abspringen. Sollten Sie aber Interesse daran haben, ein wenig in meine Gedankenwelt einzutauchen, schlage ich Ihnen die Lektüre des folgendes kurzen Aufsatzes “Warum jedes Kunstwerk ein Selbstbilnis ist” vor.
Spätestens seit Albrecht Dürer ist das eigene Antlitz des Künstlers als Motiv aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Wenn zum Beispiel jemand wie Horst Janssen zeitlebens über 1.000 Selbstportraits anfertigte, kann man sich durchaus fragen, ob das eigene Gesicht als Motivwahl nicht allzu narzisstisch ist. Aber ist die Faszination vom eigenen Abbild bloß Selbstverliebtheit des Künstlers oder nicht vielleicht sogar der Versuch, der Endlichkeit unserer Existenz zu entkommen, ganz ähnlich der Motivation der Mächtigen, die sich in Portraits verewigen ließen? Oder wird Selbsterkenntnis intendiert? Ist es eine Phase im Werdegang jüngerer Künstler, sozusagen ein notwendiger Schritt auf dem Weg, die menschliche Existenz zu begreifen? Und wäre es also ein Zeichen von Stagnation, wenn diese Motivwahl immerfort benutzt würde?
Nichts bildet unser Innenleben und unsere Erfahrung besser ab als unser Antlitz. Wir können uns vieles vormachen, unsere Erfahrungen leugnen und verdrängen, uns hinter Masken verstecken. Aber „Die Augen, Chico, die lügen nie“, wie es in dem Film „Scarface“ von der Hauptfigur Tony Montana heißt. Was auch immer in dem Rucksack unserer Erfahrungen liegt, bewusst oder unbewusst, wenn man einem Menschen lange genug in die Augen sieht, kommt vieles zum Vorschein.
Ich habe es immer wieder faszinierend gefunden, Augen zu zeichnen. Egal wie abgegriffen das Motiv sein mag, es wird mir nie langweilig. Ob die mimische Gesichtsmuskulatur der Augenpartie verantwortlich für die Aussagekraft eines Blickes ist oder ob, wie in der Redensart, die Augen das Tor zur Seele sind, ist dabei zweitrangig. Tatsächlich plane ich beim Zeichnen meist nicht, welchen genauen Ausdruck ich den Augen der Figuren geben will, ich zeichne sie sozusagen „einfach so, wie es kommt“. Das Ergebnis zeigt immer, dass meine innere Verfassung in ihnen widergespiegelt ist, sozusagen von alleine. So kann ich mitunter persönliche Entwicklungen in meinem Leben an den Augen auf älteren Bildern erkennen, wenn ich sie mit aktuellen vergleiche.
Bislang habe ich bloß von offensichtlichen Formen der Selbstabbildung gesprochen. Warum aber betrachte ich jeden künstlerischen Ausdruck als eine Form des Selbstportraits? Hier scheint es mir notwendig, einige Begriffe zu klären. Welches Selbst steckt in dem Wort Selbstportrait und was verstehe ich unter künstlerischem Ausdruck? Der Begriff des Selbst umfasst für mich mehr als das Physische, Sichtbare. Auch möchte ich den Begriff "Selbst" weiter fassen als das charakterliche, anerzogene, erlernte, durch Erfahrung, familiäres Umfeld, Gesellschaft, Kultur geprägte Persönlichkeitsbild. Ich rede hier von dem Etwas, das im Ausdruck der Augen auf meinen Bildern zum Vorschein kommt, ohne dass ich es beabsichtigt habe. Ich könnte hierfür den Begriff des Bewusstseins (oder des Bewusstseins an sich) verwenden.
Ich stelle mir gerne das Bewusstsein (an sich) wie einen leeren Raum vor. So etwas wie der dreidimensionale Raum, unendlich in alle Richtungen und ohne physische Form, sozusagen die Voraussetzung für jede Form. Ein Mathematiker könnte sagen R³. (Man kann argumentieren, dass Zeit vielleicht sogar kausal vor dem Raum steht, da ein zeitliches Gemeinsames vorausgesetzt ist, wenn man von einem örtlichen Nebeneinander spricht. Aber es gibt da, wie wir seit Längerem wissen, durchaus gegenseitige Einflussnahme [Raumzeit], aber das soll hier nicht Thema sein). Noch einmal: das Bewusstsein (an sich) stelle ich mir wie einen leeren Raum vor. Und in diesem leeren Raum befinden sich (endliche) Formen, die ich mir wie abgegrenzte Teile dieses leeren Raumes, dieses Bewusstseins, vorstelle. Wir Menschen wären dann so etwas wie „Stücke Bewusstsein“, über die eine „menschförmige Decke“ gestülpt wäre (wie wenn man sich ein Bettlaken überzieht, um Gespenst zu spielen). So stelle ich mir also alles, was ist, insbesondere Menschen, als Teile des gleichen (Bewusstseins) vor, die sich begegnen und interagieren. Ich könnte also sagen, das Bewusstsein (an sich) interagiert mit sich selbst. Ich mag die Vorstellung, wir seien alle Teile des Bewusstseins (an sich), das sich durch uns selbst erfährt und so in einem ständigen Prozess der Selbsterkenntnis ist. Bei der Begegnung zweier Menschen könnte gewissermaßen das Bewusstsein (an sich) „merken“: „Ah, interessant, so kann es (ich) also auch sein“. In seltenen Fällen von religiösen oder spirituellen Erfahrungen wird es dem Teilbewusstsein (Mensch) möglich, seine „Decke“ anzuheben und zu erkennen, dass es eins mit allem ist, was es umgibt.
Zurück zur Kunst und zum künstlerischen Ausdruck. In Anwendung des eben formulierten Bildes steht für mich hinter dem künstlerischen Ausdruck eines Künstlers der tiefe Wunsch, die in einem flüchtigen Augenblick wahrgenommene und erlebte Verbundenheit mit dem allumfassenden Bewusstsein zu beschreiben, diese tiefe Erfahrung nach außen zu tragen, den erlebten inneren Moment festzuhalten in dem Bestreben, auch anderen Bewusstseinsfragmenten (Menschen) dabei zu dienen, die „Decke zu lüften“ und sich so auch als eins mit dem Sein zu erkennen. Da es jedoch unmöglich ist, einen flüchtigen Augenblick wirklich einzufangen, der ja nur im gegenwärtigen Moment erlebt werden kann, bleibt dem Künstler immer wieder nur der Versuch einer Umsetzung dieses seines tiefen Wunsches.
Der Bogen ist nun schnell gespannt: Wenn es dem Künstler darum geht, den erlebten Augenblick festzuhalten und mit seinem Tun sozusagen den Versuch zu machen, etwas zum Selbsterkenntnisprozess des Bewusstseins (an sich) beizutragen, und wenn man davon ausgeht, dass das Ergebnis des Erkenntnisprozesses - das im Kunstwerk ausgedrückte Gefühl der Einheit - eingeht in die Verbundenheit mit dem alles durchdringenden Bewusstsein, von dem alles ein Teil ist, dann ist jedes Kunstwerk ein Selbstbildnis. Ich bin mir bewusst, dass solche Grundsatzüberlegungen zur Erkenntnis führen könnten, dass nichts zu sagen das Beste ist, was man dazu beitragen kann oder - wie Rumi einmal sagte: „Stille ist die einzige Sprache Gottes, alles andere ist bloß eine schlechte Übersetzung“.
Galerie
Zeichnungen
Das Werkzeug, mit dem ich mich erst in letzter Zeit angefreundet habe, ist der Buntstift. Seit ich damit angefangen habe, komme ich nicht mehr davon los: Die Zartheit der Farben, die sich je nach Verwendung aber auch zu kraftvollen Tönungen gestalten lassen, ermöglichen einen wunderbaren Umgang mit dem Licht. Das verbunden mit der Ehrlichkeit der Zeichnung macht den Buntstift zu meinem aktuellen Lieblingsmedium.
"Ovum" und "Liberatio" sind die zwei ersten Bilder eines Zyklus, an dem ich gerade arbeite. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht darüber verraten.
Die Reihe mit den abstrakten Selbstbildnissen ist in Zusammenarbeit mit Thomas Duval entstanden, als wir eine gemeinsame Ausstellung vorbereiteten. Bei sechs Bildern ergänzte er mit seinem zart illustrativen, etwas karikativen, schwungvollen Stil die Gesichter, die wie von allein Abbildungen meiner inneren Verfassung wurden. Drei der zum Teil etwas nachgearbeiteten Arbeiten sind im Dezember 2020 im Tandemartspace zu sehen, zusammen mit dem Bild "Jazz". Letzteres ist während einer Jazz Jamsession von befreundeten Musikern entstanden und spiegelt m.E. gut diese das Leben so wunderbar beschreibende Musikrichtung wider.
Auf den Pointillismus kam ich durch Zufall beim Zeichnen eines Gruppenportraits. Das Portrait eines guten Freundes veraunschaulicht, dass sich diese Technik nicht bloß für eine realitätsnahe Darstellung eignet, sondern sich mit ihr auch sehr gut der Charakter und der Blick einer Person einfangen lassen.
Die Reihe "Abstraktion" behandelt die Gefahr eines Realitätsverlustes, der von einer einseitigen Identifikation mit dem Verstand und dem damit zusammenhängenden dauerhaften Denken ausgelöst werden kann.
Farben und Kleckse
Zu meinen ersten gemalten Leinwänden gehören die surrealistisch angehauchten Bilder "Die Wendezeit" und "Die Krönung". Erstgenanntes entstand in Rahmen eines Illustrationsprojekts und thematisiert das gleichnamige 24. Zeichen des I Ging, des uralten chinesischen Buches der Wandlungen. "Die Krönung" war mit 200*150cm mein bis dahin größtes Projekt und entstand in Zusammenarbeit mit Thomas Duval, der die Figuren als Schablonen entwarf.
"Vor dem Sturm" ist eines der Bilder, das im Dezember 2020 im Tandemartspace ausgestellt wird. Es illustriert Einsamkeit und innere Leere, die ein Sturm von undurchdringlichen, die Sicht vernebelnden Emotionen bedroht.
Die Fleckenbilder entstanden mit einer Zufallstechnik und wurden mit Tusche nachgearbeitet. Dabei wollte ich mit der assoziativen Phantasie arbeiten, die wir alle nutzen, wenn wir Wolken anschauen und aus ihnen Wesenheiten formen.
Triptycha
Im September 2017 durfte ich zusammen mit NonSense im Rahmen der Neonkerwe im wunderschönen Schlosspark von Neckarbischofsheim ausstellen. Es war das erste Mal, dass ich mit schwarzlichtaktiven Farben gearbeitet habe. Ich habe mich für ein Triptychon entschieden, in dem ich unter anderem die gefährliche Macht des unbeherrschten Willens thematisieren wollte. Das Mittelstück ist ausschließlich gemalt, die Flügel sind mit einer Drucktechnik entstanden, wobei mit Pinsel nur leicht nachgearbeitet wurde.
Wenn Sie mehr über dieses jährlich stattfindende Event wissen wollen, besuchen Sie die Seite Neonprojekt-nbh.
2014 hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit "Zeitwille" das Bühnenbild für die Aufführung von "Romeo und Julia", gespielt von der Jugendtheatergruppe Ramy, zu gestalten. Es war aber kein gewöhnlicher Auftrag, bei dem wir im Voraus alles malten, sondern der Malvorgang selbst war Teil der Performance. Während der drei Aufführungen entstand so nach und nach das Bild auf der Bühne, während direkt hinter uns das Stück spielte. Auch die Bühne war keine klassische, sondern es diente eine Sporthalle als Aufführungsort. Das Publikum war also direkt auf Augenhöhe und sozusagen mitten im Geschehen.
Projekte in Arbeit
Mein derzeitiges Hauptprojekt ist die Arbeit an einem Bilderzyklus, den ich ausschließlich mit Buntstiften male. Hier einige Eindrücke vom bisherigen Werdegang dieses Teils des Zyklus.
Dieses Jahr habe ich mich an Sneaker-Customizing versucht. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht und es werden noch die ein oder anderen tragbaren Unikate kommen. Es ist auch ein Video in Arbeit, das den Entstehungsprozess dokumentiert, man darf also gespannt sein.
Abgeschlossene Projekte
- Im Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI), Heidelberg. Mit der Künstlerformation »Es lebe der König!« im Rahmen des Literaturfestival „Im Namen der Republik“. Ausstellung & Livepainting
- In Neuenheim, Heidelberg. Gruppenausstellung mit der Fotografin Rosa Frank
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg, mit "Zeitwille"
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg, mit "Zeitwille"
- Im Deutsch- Amerikanisches Institut (DAI), Heidelberg. Zweites Literaturfestival „Im Namen der Republik“
- In der Galerie in der Märzgasse, Heidelberg. Gruppenausstellung
- Im „Jos-Fritz Cafe“, Freiburg. Soloausstellung
- Im Cafe Emma, Heidelberg. Soloausstellung
- Im Schlosspark in Neckarbischofsheim. Im Rahmen des Neonprojekts Neckarbischofsheim. Gruppenausstellung
- Im "Tandem Art Space", Heumarkt 2 Heidelberg. Gruppenausstellung "Von der Kunst zur Kunst zu kommen".
- Neckarwiese, Heidelberg. Beim Skate-Contest „Rock and Roll“ im Rahmen des Heidelberger Frühlings mit der Künstlerformation "Zeitwille"
- Im Haus der Jugend, Heidelberg. Live-Painting der Bühnengestaltung mit "Zeitwille" für die Theatergruppe Ramys: "Romeo und Julia"
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg. Im Rahmen des Heidelberger Herbst, mit "Zeitwille"
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg. Im Rahmen des Heidelberger Herbst, mit "Zeitwille"
- Im „Jos-Fritz Cafe“, Freiburg. Mit »Es lebe der König!«
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg. Im Rahmen des Heidelberger Herbst, mit "Zeitwille"
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg. Im Rahmen des Heidelberger Herbst, mit "Zeitwille"
- In der Zeughaus-Mensa, Heidelberg. Im Rahmen des Heidelberger Herbst, mit "Zeitwille"
- 28 Piazza di Pietra – Fine Art Gallery, Rom. Zusammen mit "Zeitwille"
- Steinbruch, Nussloch. Mitgestaltung des Bühnenbilds für die Nusslocher Freilichtspiele: Der Hauptmann von Köpenick
Curriculum Vitae
1993 in Südfrankreich geboren, besuchte ich bis zu meinem 11. Lebensjahr die Schule in Frankreich. Dann zog ich mit meiner Familie nach Offenburg und absolvierte 2012 dort ein zweisprachiges Abitur. Im gleichen Jahr zog ich nach Heidelberg, wo ich noch immer wohne und arbeite. 2018 schloss ich mein Mathematikstudium erfolgreich mit einem Bachelor of Science in Mathematik mit Anwendungsgebiet Philosophie ab. Seit 2020 arbeite ich als Softwareentwickler bei SAP.
Solange ich denken kann, hat mir das Zeichnen und Malen Freude bereitet. In meiner Schulzeit fing ich an, als Auftragsmaler Miniaturen zu bemalen. Das war zwar ein rein handwerkliches Arbeiten, schulte mich aber in der klassischen Maltechnik und diente sozusagen als meine Grundausbildung. Gegen Ende der Schulzeit hatte ich Berührungen mit der Graffitiszene, wobei ich mit dem Malen (Sprühen) von figurativen Motiven vorliebnahm. So konnte ich zusätzlich zu dem Miniaturmaßstab (28mm für eine menschliche Figur) auch Erfahrung in der Arbeit auf großen Wänden sammeln.
Als ich nach Heidelberg kam, fing mein eigentliches künstlerisches Schaffen an. Sehr bald war ich in Kontakt mit internationalen Kunstschaffenden jeglicher Couleur, neben bildenden Künstlern war ich von Musikern, Schriftstellern und Schauspielern umgeben. In solch einem Rahmen wuchs meine Begeisterung an der gestalterischen Arbeit schnell über das rein Handwerkliche hinaus, das ich zwar nie ganz ablegte, aber das einer viel umfassenderen Beschäftigung mit der Erforschung der menschlichen Existenz über die visuelle Kunst wich. So wurde ich zeitweise Teil der Künstlerformationen »Es lebe der König!« und “Zeitwille“, mit denen zusammen ich zahlreiche Projekte, meist in Heidelberg und Umgebung, umsetzte.
Wer an meinen Gedanken zur Kunst interessiert ist, sei eingeladen, den Abschnitt “Philosophie” zu lesen.
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